Bioerdgas

Biogas

Neben der fossilen Methode gibt es auch biologische Methoden, um Methangas zu gewinnen. Dieses heißt dann Bioerdgas und entsteht aus Biomasse wie Mais, Gülle oder Bioabfällen. Diese werden in Bioerdgasanlagen zunächst sauerstofffrei vergärt. Das Herzstück einer solchen Biogasanlage ist der Fermenter, in dem Mikroorganismen die Biomasse umsetzen und es entsteht Bioerdgas - als Stoffwechselprodukt. Danach wird das Biogas zu Aufbereitungsanlagen transportiert. Hier wird es, wie auch normales Erdgas, von Kohlendioxid, Wasser und Schwefelwasserstoff befreit. Danach ist das Bioerdgas fertig und kann ins normale Erdgasnetz eingespeist werden, denn es steht auf einer Qualitätsstufe mit normalem Erdgas und kann genauso vielfältig eingesetzt werden. Es kann also auch zum Betreiben von Autos genutzt werden. Bis 2010 sollen laut einer Verpflichtung der Erdgaswirtschaft rund 10 % des normalen Erdgasnetzes durch Bioerdgas gespeist werden - bis 2020 sogar rund 20 %.

Biogasanlage

Bioerdgas ist äußerst energieeffizient - beim Verbrennen von Bioerdgas wird nur die Menge an Kohlendioxid freigesetzt, die die vorher genutzte Biomasse der Atmosphäre entzogen hat. Zudem hat Bioerdgas eine sehr hohe Flächeneffizienz, viel höher als Biodiesel oder Bioethanol. Das heißt, dass von einem Hektar Anbaufläche viel mehr Energie in Form von Bioerdgas gewonnen werden kann als durch Biodiesel und Bioethanol. Im Fall von Biodiesel liefert Bioerdgas sogar die dreifache Energiemenge - mit der Ernte eines Hektars und dem daraus gewonnenen Bioerdgas könnte ein Auto mehr als 65.000 Kilometer weit fahren. Außerdem können die Gärreste, welche nach der Produktion vom Bioerdgas auftreten, wieder als Dünger eingesetzt werden.

Bioerdgas wird derzeit durch das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) subventioniert, weswegen viele Experten davon ausgehen, dass die Nutzung von Bioerdgas äußerst profitabel ist. Trotzdem ist Bioerdgas in Deutschland noch recht wenig verbreitet: 2006 stammte ca. 1 % des in Deutschland erzeugten Stroms aus Bioerdgas, das sind 5.4 Milliarden kWh. Das insgesamt in Deutschland erzeugte Bioerdgas hätte allerdings ca. 40 Milliarden kWh Strom erzeugen können - das sind 7 % der deutschen Stromerzeugung. Bis 2030 soll dieser Wert 100 Milliarden kWh bzw. 10 % des derzeitigen Erdgasverbrauchs in Deutschland (und damit bis zu 16% der Stromversorgung) betragen. Um dieses Ziel zu erreichen gibt es z.B. die E.ON Bioerdgas GmbH, welche eine Reihe von Großanlagen mit einer Produktion von 500 m³ Bioerdgas pro Stunde errichten möchte.